Pyrocook

4. August 2020 - Lesezeit: 4 Minuten

Ende April bestellte ich einen Pyrocook. Aufgrund der plötzlichen grossen Nachfrage war die Lieferfrist etwas länger als üblich.

Endlich ist das lange ersehnte Gerät hier:

Er wird das erste Mal mit Holz gefüllt und sogleich angezündet. Die üblichen 30cm Scheiter passen perfekt hinein:

Nach ca. 30min hat das Holz so richtig Feuer gefangen:

Zeit für die Pfanne:

Der Pyrocook ist schnell:

Nach getaner Arbeit wird das Windglas eingeweiht. Damit kommt die Flamme aus dem formschönen Gerät erst richtig zur Geltung:

Nach etwa 90min ist die Flamme erloschen, Zeit um die entstandene Kohle im bereitgestellten Kübel mit etwas Wasser zu löschen:

Kleiner Umbau

Damit der Boden nicht zerkratzt wird, können Klebefilze montiert werden. Das ist kein Problem, denn der Boden des Pyrocooks wird nur handwarm.

Zudem wackelt der Pyrocook weniger, wenn der Boden etwas uneben sein sollte:

Pyrogrill

Da ich lieber grilliere als koche, wird ein alter Kugelgrill umgebaut:

Ins Pfannendreibein werden Löcher gebohrt und mit verdrehten Spannbändern mit dem Kugelgrill zusammengeschraubt. Das hält gut und kann bei Bedarf auch wieder demontiert werden:

Und so sieht der fertige Pyrogrill aus. Dank dem Pyrocook haben wir jetzt einen Holzkohlengrill, der Kohle produziert, anstatt verbraucht:

Und hier ist der Pyrogrill in Aktion:

Hier kann der Pyrocook bestellt werden:

http://www.kaskad-e.ch/


Einfacher Kon-Tiki

16. Mai 2020 - Lesezeit: 4 Minuten

Das Ziel des heutigen Versuchs ist es, mit einfachsten Mitteln einen Kon-Tiki nach dem Vorbild des Ithaka Institutes zur Herstellung von Pflanzenkohle zu bauen und zu testen. Mit dem Kon-Tiki soll möglichst rauchfrei aus Pflanzenabfällen Kohle hergestellt werden können, wenn möglich auch aus grünem Strauchschnitt.

Das benötigte Baumaterial:

1 200 Liter Fass
3 50x100cm Alubleche
1 2m langes 4x4cm Vierkant-Stahlprofil
1 1m langes Wasserrohr mit Anschluss an einen Gartenschlauch
M8 Unterlagscheiben, Muttern und Schrauben
2m Dachlatten

Das Fass wird mit einer Trennscheibe (Flex) halbiert und das Blech mit einer halbrunden Feile entgratet, um sich später nicht daran zu verletzen. Allfällige Kunststoffteile, z.B. die Dichtung, müssen entfernt werden, am besten wird auch die Farbe entfernt.
Nun werden in die 3 Alubleche Löcher gebohrt, so dass sie zu einem Windschutz zusammengeschraubt werden können. Der Abstand des Windschutzes vom Fass soll für den ersten Versuch 10cm betragen. Das Vierkantprofil wird halbiert, es dient als Auflage für das Fass und den Windschutz, damit Luft durchströmen kann.

So sieht die fertige Konstruktion aus. Am Boden sind die Vierkantprofile zu sehen, die mit Pflastersteinen nivelliert werden können, so dass der Kon-Tiki auch auf schrägem Untergrund gerade steht. Der Windschutz wird einfach über das Fass gestülpt. Seine Höhe kann mit Dachlatten variiert werden, so dass er 10cm über das Fass herausragt. Im Vordergrund ist das Wasserrohr für das Löschen am Schluss sichtbar:

Als Brennmaterial dienen alte Dachlatten und Buchenholzscheite. Da der Brennraum des Kon-Tikis nur 60cm Durchmesser hat, sollten die Holzstücke nicht länger als 30cm sein, um sie gleichmässig verteilen zu können. Hier ist der Kon-Tiki zu sehen, nachdem er schon ca. 3 Stunden gebrannt hat und schon ein heisses Glutbett hat:

Wenn im Kon-Tiki trockenes Holz verbrannt wird, ist er absolut rauchfrei. Bei ausreichender Hitze kann auch grünes Holz, z.B. frischer Strauchschnitt, verbrannt werden. Es muss aber immer auf genügend Hitze geachtet werden, sonst beginnt es stark zu rauchen. Ausserdem dauert es viel länger, um so Kohle herzustellen.

Der Kon-Tiki im Vollbrand, heiss und rauchfrei:

Und dasselbe als Video:

Kon-Tiki im Vollbrand

Zum Ablöschen am Schluss wird das Wasserrohr bis zum Boden des Fasses gesteckt und die heisse Kohle geflutet. Der dabei entstehende Dampf steigt durch die darüber liegende, noch glühende Kohle auf.

Kon-Tiki wird gelöscht

Das Löschwasser tropft langsam heraus, da der Spannring nicht ganz dicht ist.

Tropfender Kon-Tiki

Die Menge der gewonnenen Kohle nach einem Nachmittag feuern beträgt ungefähr 100 Liter.

Um die Kohle im Garten brauchen zu können, sollte sie aber noch zerkleinert werden, z.B. mit einer Obstmühle.

Fazit: Der Kon-Tiki funktioniert gut und ist mit seiner Grösse für einen Hobbygarten geeignet. Nach Gebrauch kann er leicht auseinander genommen und an einem kleinen Platz (60x60x100cm) aufbewahrt werden.


Holzkohlenherstellung

6. September 2018 - Lesezeit: 4 Minuten

Zur Herstellung von Holzkohle dienen unbehandeltes Holz und verholzte, trockene Gartenabfälle. Und so funktioniert’s.

Holz aufschichten:

Anzünden:

Gartenabfälle drauf:

Brennen lassen:

Gut gemacht, Feuermeister!

Geduld ist gefragt:

Bis nur noch Glut da ist:

Und jetzt folgt der schönste Teil der Holzkohleherstellung, das Löschen mit Wasser:

Feuer und Wasser

Die Kohle ist gewässert und zerkleinert:

Rausschaufeln und unverbrannte Holzstücke herauslesen:

Deckel auf:

Rein in den Kompost:

Mischen:

Und Deckel zu:

Es ist aufgeräumt:

Und der Durst ist auch gelöscht:

Kohle und Kompost sollten jetzt ruhen, damit die Kohle möglichst viele Nährstoffe aus dem Kompost aufnehmen kann.

Das ist eine sehr einfache Methode, um Holzkohle als Kompostzusatz herzustellen. Und Spass macht’s auch!